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Ackerland

Eine geregelte Kalkzufuhr ist im humiden Klimabereich auf allen nicht carbonathaltigen Böden notwendig, um der fortlaufenden Versauerung entgegenzuwirken. Dabei unterscheiden wir je nach Höhe der erforderlichen Kalkbedardfsmenge zum Ausgleich der aktuellen Versauerung zwischen der

  • Gesundungskalkung
  • Aufkalkung
  • Erhaltungskalkung.

Im Ackerbau kannn bezogen auf die Fruchtfolge die Kalkdüngung in Form der

  • Vorsaatkalkung (Sommergetreide, Zuckerrüben, Mais)
  • Stoppelkalkung
  • Herbstkalkung

durchgeführt werden.

Die Vorsaatkalkung verbessert und stabilisiert das Krümelgefüge des Bodens im oberen Krumenbereich. Die Aufwandmenge pro Hektar liegt bei 12-15 dt CaO.

Die Stoppel- und Herbstkalkung ist die klassische Kalkausbringungszeit. Hier können auch höhere CaO-Mengen (Gesundungs- bzw. Aufkalkungsmaßnahmen) ausgebracht werden. Wichtig ist, daß der Kalkdünger gut mit dem Boden vermischt wird.

Gekalkte Böden sind krümelig, verschlämmen wenig und ermöglichen einen hohen Feldaufgang bei Zuckerrüben und eine zügige Jugendentwicklung.
Mais braucht als wärmeliebende Kulturpflanze einen lockeren und strukturstabilen Boden.
Stoppel-Herbstkalkung mit leistungsfähigen Großflächenstreuer. Vor Raps ist Branntkalk 90 / Magnesium-Branntkalk 85 besonders wichtig.

Grünland

Mit einer regelmäßigen Kalk- und Magnesiumzufuhr wird die Voraussetzung für eine vielfältig zusammengesetzte Grasnarbe geschaffen. Hochwertige Futtergräser mit wertvollen Leguminosen- und Futterkräutern bilden die Grundlage für eine hohe Milchleistung aus dem Grundfutter. Gutes Grundfutter liefert über die Zusammensetzung höhere Mineralstoffmengen.

Für die Grünlandkalkung wird Kohlensaurer oder Kohlensaurer Magnesiumkalk verwendet. Mit Kohlensaurem Magnesiumkalk wird ausreichend Magnesium für die Bildung von Blattgrün (Chlorophyll) auf die Fläche geliefert.

Die Grünlandkalkung kann

  • vor Vegetationsbeginn
  • nach jeder Nutzung und
  • im Spätherbst nach Vegetationsende

erfolgen.

Grünlandkalkung ist ganzjährig möglich

Wald

Die Bodenschutzkalkung im Wald ist auf allen Standorten mit basenarmen Ausgangsgestein von großer Wichtigkeit.
Durch die Einbringung von Calcium- und Magnesiumcarbonat wird der weitere Säureeintritt unterbunden. Kalk und Magnesium sind darüber hinaus für die Verbesserung der Standortverhältnisse (Boden- und Humusqualität), die Versorgung des Bestandes mit den Nährelementen Calcium und Magnesium und für die Stabilität von Waldökosystemen sehr wichtig.

Die Bodenschutzkalkung hat eine wichtige Funktion zum Schutz des Nahrungsmittels Wasser. Sie wird in den Bundesländern in unterschiedlicher Weise mit öffentlichen Geldern gefördert.

In Bayern gibt es das waldbauliche Förderprogamm 2020 (WALDFÖPR 2020). Hier können im Rahmen einer Anteilsfinanzierung 90% von max. 200,- €/ha gefördert werden. 10% der Kosten und die gesetzliche Mwst. müssen vom Antragssteller aufgebracht werden.

Im Regelfall werden 3 bis max. 4,5 Tonnen Kohlensaurer Magnesiumkalk je Hektar ausgebracht.

Hochwertiger Kohlensauerer Magnesiumkalk kann bei guter Erschließung des Reviers mit Hochleistungsverblasegeräten ausgebracht werden.
In unwegsamen Gelände wird die Bodenschutzkalkung mit Hubschraubern durchgeführt.
Bei Flächen mit nahegelegenen Landeplätzen können auch spezielle Agrarflugzeuge (Dromedare) eingesetzt werden.

Teichwirtschaft

Bei der Teichkalkung unterscheidet man zwischen der Teichbodenkalkung nach dem Abfischen und der Teichwasserkalkung im bespannten/mit Fischen besetzten Zustand.

Die Teichbodenkalkung ist eine Hygienemaßnahme und dient zusätzlich der Schlammreduzierung. Die Aufwandmengen liegen zwischen 15 bis 20 Dezitonnen/Hektar Branntkalk 90 gemahlen.

In der Teichwasserkalkung werden zur Aufrechterhaltung der Wasserqualität an warmen und schwülen Sommertagen max. 100-150 Kilogramm/Hektar Wasserfläche Branntkalk 90 gemahlen eingesetzt.

Teichkalkung mit dem Streumax
Teichkalkung mit Boot
Teichkalkung mit Boot
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